Die Rottweiler Fasnet kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Ein glanzvolles Ereignis welches seit dem 15. Jahrhundert die Herzen der Narren mit Glückseligkeit erfüllt. Beim Narrensprung durch das Schwarze Tor oder beim Aufsagen in den Gassen. Rottweiler Fasnetsbrauchtum bedeutet lebendige Tradition. Deshalb heißt es im Rottweiler Narrenmarsch: „und solang noch Reichstadtblut durch die Adern fließen tut, feiern wir Fasnacht, die Fasnacht in aller Pracht!“
Beim Narrensprung bahnen abwechselnd neun Rösslefiguren den Narren den Weg durch die Stadt. Jedes „Rössle“ besteht aus drei Narrentypen. Die zwei Treiber ähneln einem Schantle mit Umhang. Meist ist ein Treiber schwarz, einer rötlich. Das widerspenstige Ross, ein Scheinpferd, wird von den Treibern mit Hilfe ihrer Goaßla im Zaum gehalten. Dazu versuchen die Treiber den Gänseflügel auf dem Kopf des Rösslereiters zu treffen. Ursprung und Alter dieser Tradition lässt sich nur vermuten. Der Geschichtsschreiber von Langen erwähnte aber das Brieler Rössle bereits in seiner Rottweiler Stadtgeschichte um 1800.
Die Goaßl (Peitsche) der Treiber bestehen aus einem Stock aus Weidenruten, die Schlinge ist aus geflochtenem Leder. Am unteren Ende der Schlinge wird der Zwick eingeflochten. Durch das Schwingen der Peitsche erreicht der Zwick Überschallgeschwindigkeit und es kommt zu einem lauten Knall. Bei jedem Knall löst sich ein Stück Zwick ab, nach einiger Zeit muss deshalb ein neuer Zwick angeknotet werden.
Die traditionelle Herstellung und Ausstattung der Rottweiler Goaßl wird seit vielen Jahren von Handwerkergenaration zu Handwerkergeneration weitergegeben.